Die Gewerkschaft syndicom zeigt sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen bezüglich der parlamentarischen Initiative von Thierry Burkart, die eine grössere Gestaltungsfreiheit bei der Arbeit im Homeoffice fordert. Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-NR) hat diese Initiative gutgeheissen. Das ist ein alarmierendes Signal für die Rechte der Arbeitnehmenden in der Schweiz. Nun geht das Geschäft in die zuständige Kommission des Ständerates. 

Die Forderungen der Initiative gehen in eine völlig falsche Richtung. Weltweit steht die Frage im Zentrum, wie Menschen von der völligen Entgrenzung der Arbeit geschützt werden können. Dies müsste bei einer Anpassung des Arbeitsrechts an technologische Neuerungen im Zentrum stehen. 

Während die Idee von mehr Flexibilität auf den ersten Blick verlockend erscheinen mag, birgt sie erhebliche Risiken für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden. Was vordergründig als Gestaltungsfreiheit angepriesen wird, kann rasch zu einer erhöhten Arbeitsbelastung führen, da klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zunehmend verschwimmen. Die Folgen: mehr Stress und weniger Erholungsphasen. Diese Entwicklung kann langfristig schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmenden haben und letztlich auch auf die Produktivität der Schweizer Wirtschaft. 

Darüber hinaus droht die Gefahr, dass durch die Aufweichung bestehender Regelungen wichtige Schutzmechanismen ausgehebelt werden. Insbesondere die gesetzlich verankerten Ruhezeiten und Arbeitszeiten würden durch die wachsende Flexibilisierung unter Druck geraten. Statt die Arbeitsbedingungen im Homeoffice zu verbessern, wird diese Initiative dazu führen, dass die Verantwortung für einen gesunden Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung zunehmend und einseitig auf die Schultern der Arbeitnehmenden abgewälzt wird – ohne dass ihnen die nötigen Mittel und Rechte zur Verfügung gestellt werden. Das weicht die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers auf. 

syndicom setzt sich dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen im Homeoffice klar geregelt und die Rechte der Arbeitnehmenden geschützt werden. Die weitere Entwicklung dieser Initiative verfolgen wir genau und prüfen mögliche Massnahmen, um die Interessen unserer Mitglieder zu verteidigen – bis hin zur Lancierung eines Referendums, sollte dies notwendig werden.

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